Die altehrwürdige Stadthalle in Wuppertal hatte den AvD-Club Wuppertal zu Gast. Ein Kenner der Stadthalle begrüßte 41 Teilnehmer zur anderthalbstündigen Führung in der wunderschönen Wandelhalle.

Ein kurzer Abriss zur Geschichte machte deutlich, wie sich die Bedeutung der Stadthalle in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat. Eröffnet wurde die Stadthalle im Jahr 1900 als Konzerthaus. Sie wurde aber schnell zu einem Ort für Veranstaltungen aller Art, wie auch heute. Den zweiten Weltkrieg hat sie weitestgehend unbeschadet überstanden, im Gegensatz zur Südstadt, in der nahezu kein Haus stehen geblieben ist.

In den Fünfziger Jahren gab es Überlegungen und Forderungen, die „altmodische“ Stadthalle abzureißen und ein „modernes“ Konzerthaus zu bauen. Glücklicherweise sind die damaligen Stadtväter nicht darauf eingegangen. Allerdings verlor die Stadthalle ihre Bedeutung als großes Konzerthaus. Rabiate Umbauten und die Nutzung als Tanzhaus für wilde Partys sorgten dafür, dass die Stadthalle nach und nach ihre Schönheit verlor.

In den Neunziger Jahren hat man aber erkannt, welches Juwel in Wuppertal schlummert und bewilligte sehr viel Geld für die Restaurierung der Wuppertaler Stadthalle. Wand- und Deckenbilder wurden nachgemalt, Säulen wieder hergestellt und eine wunderbare Orgel eingebaut. Heute ist sie immer noch die größte Orgel in einem Konzertsaal. Ein technischer Defekt sorgte allerdings kurz vor der Einweihung dafür, dass tausenden Liter der Sprinkleranlage sich in die Orgel ergoss – ein Drama.

Unser Stadthallenführer erzählte auf humorvolle Art und Weise noch einige Anekdoten – z.B. von der verdrehten Fliese in einem Wandbild oder den Gesichtern über den Portalen, für die den Restauratoren Miss Oktober eines Kalenders Modell stand.

Wir konnten fast alle Räumlichkeiten und die beeindruckende Pracht kennenlernen. Wir haben viel über die Akustik gelernt – laut finnischen Forschern gehört die Stadthalle zu den Top 4-Konzertsälen in Europa.

Im Anschluss der Besichtigung hatten wir noch Gelegenheit, Kaffe und Kuchen in der Gartenhalle zu uns zu nehmen.