Grand Prix – der große Preis – er wartete auf uns am Nürburgring. Allerdings wartete nicht der Preis an sich auf uns, sondern viel mehr zahlreiche Rennen, die im Rahmen des AvD-Oldtimer Grand Prix gefahren wurden.

Denn diese Rennen und die Athmosphäre im Fahrerlager und rund um die Boxengasse machen den besonderen Charme dieser Veranstaltung aus.
Der AvD-Ortsclub Wuppertal nahm dies zum Anlass, eine zweitägige Ausfahrt in die Eifel zu organisieren. Der erste Tag stand im Zeichen des Oldtimer Grand Prix. Die Anreise war allerdings beschwerlicher als eine Runde auf der Nordschleife, denn der Stau vor den Parkplätzen nahm eine stattliche Länge von knapp 4 Kilometer an. Dieser Umstand und die Tatsache, dass ein brennendes Fahrzeug auf der Rennbahn stand, führte zu einer Verschiebung unseres ersten Programmpunkts: die Führung durch die Rennleitung. Aber wir könnten das nachholen und haben nicht nur interessante Einblicke in die Arbeit von Racing-Marshals bekommen sondern auch Fotomotive, die sonst den Pressefotografen vorbehalten sind.

Die erste Stärkung in Form von Kesselgulasch wartete auf uns in der Bitburger Gaststube. Überraschenderweise war dies ein Selbstbedienungsrestaurant. Aber hier zeigte sich der gute Zusammenhalt einiger Mitglieder, die kurzerhand mit angepackt haben um das Tellergericht schnell und zielsicher zu den Tischen zu bringen.

Den Nachmittag konnten die Mitglieder frei gestalten. Zu entdecken gab es schließlich vieles. Und so konnte auch jeder nach seinen Wünschen die Abreise vom Ring zum Hotel selbst festlegen. Die Strecke von ca. 30 Kilometer führte über kurvenreiche und abwechslungsreiche Straßen nach Mayschoß, ein kleines Örtchen direkt an der Ahr. Das Hotel Lochmühle am Ortseingang bestand aus einem Gebäudeensemble in unterschiedlichen Baustilen. Die schlechten Onlinebewertungen des Hotels wurden dem Haus aber nicht gerecht. Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und das Essen völlig in Ordnung. Besonders die schöne Terrasse, die oberhalb der Ahr zu finden ist, hat es uns angetan. Hier haben wir noch einige schöne Stunden verbracht. Die Zimmer boten einen großartigen Ausblick auf die Weinberge und das Plätschern der Ahr beruhigte ungemein.

Nach dem Frühstück am nächsten machten wir uns auf den Weg nach Mendig. Ein paar Teilnehmer sind auf eigene Faust vorgefahren – andere haben sich uns angeschlossen und sind im kleinen Konvoi gemeinsam über die schön ausgearbeitete Route zum nächsten Programmpunkt gefahren. Denn in Mendig befindet sich die Vulkan-Brauerei mit dem tiefsten Bierkeller der Welt.

Ein fachkundiger Mitarbeiter der Brauerei führte uns 153 Stufen hinab zu einem Gewölbe mit hochinteressanter Geschichte. Denn bevor hier Bier vergoren und gelagert wurde, würden hier – bereits seit dem 15. Jahrhundert – Basalt(-lava)-Blöcke abgebaut. Und das ausschließlich mit Handarbeit. Dieses Gestein hat die idealen Eigenschaften, um als Mühlstein seinen Dienst zu verrichten. Man kann sich nur ansatzweise vorstellen, welch körperlich anstrengende Arbeit das gewesen sein muss. Und obwohl wir nicht annähernd so viel geleistet haben, wie die Arbeiter seinerzeit, verspürten wir einen ersten Hunger, den wir gemeinsam im Brauhaus stillen konnten.

Nun blieb nur noch die Heimreise, die aber fast jeder individuell angetreten ist.