Ein Tier mit 28.000 Augen, ein Video von der Entwicklung eines menschlichen Embryos und eine animierte 20 Meter große Erdkugel im Gasometer. Dies sind nur drei Highlights von rund 180 umwerfenden Fotos und Exponaten. Unser Ausflug zur Ausstellung „Wunder der Natur“ im Gasometer in Oberhausen war nicht umsonst ausgebucht.
Die Führung begann allerdings mit einem technischen Highlight: das Gasometer selbst. In Zeiten, als das Ruhrgebiet noch die Hochburg der Zechen und Stahlkocher war, diente er dem Sammeln von Gas, das eigentlich ein Abfallprodukt war – später aber in den umliegenden Haushalten für Wärme sorgte.
Eine rund 1.207 Tonnen schwere Scheibe wurde beim Befüllen des Gasometers mit Gas nach oben gedrückt. Diese Stahlplatte sorgte für einen konstanten Druck von knapp 0,3 Bar. Also ein Druck, den man leicht mit einer Fahrradpumpe erreichen kann. Dass kein Gas ausströmen konnte, lag daran, dass die Außenwände mit einer zähen teerhaltigen Flüssigkeit begossen wurden, an der die Scheibe hochglitt.
Heute dient der Gasometer ausschließlich Ausstellungszwecken und Events. Die gemeinsame Anreise von Wuppertal nach Oberhausen haben 6 Mitglieder genutzt. In Oberhausen selbst warteten bereits die anderen Teilnehmer. Nach einer forschen – um nicht zu sagen: unfreundlichen – „Begrüßung“ einer Mitarbeiterin kauften wir schnell die Tickets, um dann lieber draußen auf den Gästeführer zu warten.
Nach kurzer Einleitung zum Gasometer schauten wir uns gleich einige sehr spannende und seltene Momentaufnahmen aus der Tierwelt an. Der Gästeführer hat auch stets eine passende Geschichte auf Lager, die das Bild kurzweilig erklärte. So erfuhren wir, dass Nachtfalter ein Muster auf den Flügeln haben, das großen Augen ähnelt, um Fressfeinde so abzuschrecken. Es soll Bauern in Afrika gegeben haben, die das Prinzip auf ihre Kühe angewendet haben. So wurden große Augen auf den Kuhhintern gemalt, die die Löwen abschrecken sollten. Das ging allerdings nur so lange gut, bis die Kühe sich umgedreht haben. Leider war die Stimme des Gästeführers nicht besonders laut und die Akustik der Ausstellung – sicher auch durch die Vielzahl der Besucher – beeinträchtigt. Hier hätte man sich Mikro und Kopfhörer gewünscht, wie sie bereits in zahlreichen Museen / Ausstellungen üblich sind.
Nach dem uns einige Bilder und Videos präsentiert wurden, ging es dann in den großen Raum, in dem früher das Gas gespeichert wurde. Dort hing DAS Highlight: eine 20 Meter große Kugel, auf der von 12 Beamern die animierte Weltkugel projiziert wurde. Dabei wurde die Erde bei Sonnenaufgang und -untergang gezeigt. Hier endeten die Führung und damit auch die Veranstaltung des AvD-Club Wuppertals. Jeder hatte nun Gelegenheit den Aufzug auf das Dach des Gasometers zu fahren, die Weltkugel weiter zu beobachten oder im Café einen Cappuccino oder Muffin zu genießen.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Klaus Küpper bedanken, der uns für die Fahrt seinen Kleinbus zur Verfügung gestellt hat und leider selbst krankheitsbedingt nicht mit seiner Frau Regina an der Ausstellung teilnehmen konnte.
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