Im Wonnemonat Mai schlossen sich 8 Mitglieder zusammen, um an einem Donnerstag gemütlich über Nebenstraßen nach Marburg zu fahren – zur ersten AvD-Oldtimerreise für Mitglieder des Ortsclubs Wuppertal. Wie gewohnt starteten wir in Wuppertal-Elberfeld und fuhren gemeinsam in Richtung Wuppertal-Beyenburg. Christian Daus fuhr als Tourguide vorne weg. Das Schlusslicht bildete der 2. Tourguide Ralf Hochhardt. So konnten die Teilnehmer die Landschaft genießen ohne sich auf die Streckenfindung konzentrieren zu müssen.

Die Tour führte über Remlingrade ins Bergische Land. Nach Kierspe und Meinerzhagen erreichten wir bald die Biggetalsperre. Hier wartete das Restaurant „“ hoch über der Talsperre mit der Mittagsrast. Nach dieser Stärkung setzten wir unsere Reise fort ins Sauerland. In Winterberg ließen wir die Sprungschanzen und Skipisten „links“ liegen und erreichten bald den Edersee. Die Region rund um den See ist zwar ein beliebtes Touristenziel, doch das Hotel-Restaurant „Seeblick“ hatte einen eigenen Parkplatz, der nur für unsere Oldtimer reserviert war. Bei leckeren Kuchen und frischen Kaffee konnten wir uns im schönen Garten des Cafès erholen, bevor wir die letzte Etappe angingen. Nun war es nicht mehr weit und nach einer weiteren Stunde haben wir Marburg erreicht. Unser  Hotel Bellevue liegt am Rande von Marburg – im beschaulichen Wolfshausen. Das Hotel bot an diesem Abend ein Barbecue an, was an sich eine gute Sache ist – wenn der Grill groß genug wäre. Aber ein kleiner Holzkohle- und ein mittelgroßer Gasgrill reichten eben nicht aus, um ca. 60 Gäste zeitnah mit Grillfleisch zu versorgen. Unser Organisator Christian Daus sorgte dann dafür, dass die Küche mithalf und wir bald unseren Hunger mit Grillwürstchen stillen konnten. Nichts desto trotz war der Abend sehr unterhaltsam und die Hotelführung hat sich mit einem kleinen Dessert und einen flambierten Kräuterschnaps für die Wartezeit entschuldigt.

Am nächsten Morgen sorgte ein ausgiebiges Frühstück für die richtige Grundlage für einen langen Tag im schönen Lahntal. Gemeinsam starteten wir am Hotel um zunächst eine Tankstelle aufzusuchen. Im 5 Kilometer entfernten „Fronhausen“ sind wir fündig geworden. „Dorftypisch“ hatte die Tankstelle 2 Zapfsäulen und man kann sich ausrechnen, dass wir ein wenig Wartezeit einplanen mussten, bis 6 unserer Fahrzeuge betankt waren. Doch dann ging es endlich los und nach einer knappen Stunde erreichten wir Wetzlar. Hier haben wir im Leitzpark Halt gemacht. Neben der Produktion, in der die berühmten Leica-Kameras und –objektive gebaut werden, boten eine Sammlung historischer Kameras und eine Fotoausstellung von Till Brönner eine kurzweilige Abwechslung. Aber auch die Architektur ließ sich sehen, die neben dem Produktionsgebäude mit entsprechendem Entree auch ein modernes Café eingebunden hat. Hier konnte man ein Cappuccino genießen oder noch schnell einen Prosecco trinken.

Wir machten uns danach auf den Weg in Richtung Limburg. Die Strecke führte oft an der Lahn entlang und führte uns unter anderem nach Runkel. Ein sehr schönes kleines Örtchen mit einer Burg über dem Ortskern. Im Ort selbst führte eine kleine historische Brücke über die Lahn.

Etwas später erreichten wir Limburg. Ein Parkhaus mitten in der Stadt bot ausreichend Parkplätze für unsere Teilnehmer, auch wenn wir so einige Etagen nach oben fahren mussten, da viele Parklücken auch zu eng waren. Direkt gegenüber konnten wir in das Restaurant „Die Straußwirtschaft“ einkehren. Hier erwartete uns eine wunderschöne Terrasse im Innenhof mit mediterranem Flair. Die extra für uns zusammengestellte und feine Karte hatte einige Leckereien parat. Vom Flammkuchen über Cesarssalat bis zu Tortelloni mit Trüffel gab es eine gute und sehr schmackhafte Auswahl.

Das Essen war so gut, dass wir etwas über unsere Zeitplanung waren. Doch ein kurzer Anruf sorgte dafür, dass die gebuchte Stadtführung umgeplant wurde und wir vom Stadtführer am Restaurant abgeholt wurden. Die Führung war sehr interessant und bot Einblicke in die Historie Limburgs und die besondere Architektur. Wir lernten, warum es in vielen Städten mit Klöstern eine Barfüssergasse gibt und welche Bedeutung das Andreaskreuz im Fachwerk der historischen Gebäude hat. Die Stadtführung brachte uns dann zur „Skandalwohnung“ des Bischof Tebartz von Elst. Hier erfuhren wir noch einige Hintergrundinfos zum Dom und dem in der Nähe befindlichen Garten.

Langsam machten wir uns auf den Weg zum Parkhaus, um die Rückreise durch den hessischen Westerwald anzutreten. Nun folgten uns leider ein paar Gewitterwolken, die uns aber weitestgehend in Ruhe ließen und wir dadurch nahezu trocken wieder am Hotel ankommen konnten.

Nach einer kurzen Pause wurden wir von 2 Kleinbussen abgeholt und zum Restaurant Frauenburg gebracht. Hier durften wir bei guten Weinen und einem sehr guten Menü in einem stilvollen Ambiente des Kaminzimmers dinieren. Den Abschluss bildeten „geistreiche“ Getränke und Gespräche. Die gleichen Kleinbusse brachten uns dann nach einem abwechslungsreichen Tag wieder wohlbehalten ins Hotel.

Der nächste Morgen begann wieder mit einem üppigen Frühstück. Das war auch gut so, denn es erwartete uns ein langer Tag, der aber – von einer Stadtführung abgesehen – frei gestaltet werden konnte. Die Stadtführung war in Marburg geplant, so dass wir uns auf dem Parkplatz trafen, um gemeinsam nach Marburg zu fahren. Auf dem Parkplatz wartete für einen Cabriofahrer eine Überraschung. In der Nacht hatte es ordentlich geregnet und das Dach – eine englische Konstruktion aus dem Jahre 1962 – war nicht wirklich dicht. Nach dem die Teppiche ausgewrungen waren konnten wir uns auf den Weg machen. In Marburg hatte Christian Daus ein Parkhaus organisiert, dass zur DVAG gehörte und kostenlose Parkplätze anboten.

Nach einem 10-Minütigen Fußweg erreichten wir die Oberstadt. Hier wartete bereits die Stadtführerin; eine sehr sympathische Marburgerin, die uns an die Hand nahm und durch die Altstadt führte. Als wäre es abgesprochen, kam die Feuerwehr vorbei und installierte eine berühmte Comicfigur in schwindeliger Höhe in der Altstadt. „Spiderman“ war schon sowas wie ein Wahrzeichen und gehörte zu „Comic, Kitsch und Kunst“ – ein kleiner Comicbuchladen in der Marburger Oberstadt. Ein Sturm fegte ihn jedoch Anfang des Jahres von der Leine und die Feuerwehr half heute, ihm seinen angestammten Platz wieder zukommen zu lassen.

Von da an ging es steil bergauf – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn es galt den Berg zum Schloss zu erklimmen. Glücklicherweise gibt es einige Plätze mit Bänke und schattenspendenden Bäumen, so dass kleinere Pausen möglich waren. Am Schloss angekommen verstauten wir unsere Taschen in Schließfächern, um ungestört das Schloss bewundern zu können, das seine erste Erwähnung im 11. Jahrhundert hatte.

Nach der interessanten Schloss-Führung begaben sich einige unserer Teilnehmer zu einem der schönsten Biergärten, die ich kenne: dem Bückingsgarten. Andere erkundeten auf eigene Faust die stillen Ecken Marburgs. Nach dieser kleinen „Freizeit“ trafen wir uns wieder zum gemeinsamen Kaffee-Trinken. Das Café „Klingelhöfer“ reservierte uns die Terrasse mit Blick auf die Unterstadt Marburgs.  Hier gab es kreative und schmackhafte Kuchenvariationen.

Wer mochte konnte vor der Abfahrt zum Hotel noch die Michael-Schumacher besichtigen, die sich im Gebäude der DVAG befindet. Die DVAG und Michael Schumacher sind bereits lange Zeit Partner und so konnte man in der Ausstellung viele interessante Dinge interaktiv erleben und erfahren.

Zurück im Hotel blieb noch etwas Zeit sich frisch zu machen, bevor die Taxen des gestrigen Abends wieder auf uns warteten, um uns diesmal ins Waldschlösschen in Dagobertshausen zu bringen. Hier wurden wir im Biergarten mit einem köstlichen Prosecco empfangen. Leider hat es das Wetter an dem Abend nicht so gut mit uns gemeint und so mussten wir den Abend in den nicht minder schönen Räumlichkeiten Restaurants verbringen.

Die Weinkenner unter uns suchten exklusive Weine aus der Weinkarte raus, die geschmacklich exzellent waren, aber preislich auch dem Namen des Örtchens „Dagobertshausen“ alle Ehre machten. Zum Abschluss des schönen Abends erhielten alle Teilnehmer ein Geschenkset in Form von drei Flaschen Wein und eines herrlichen fruchtigen Himbeeressigs aus eigener Produktion.

Am nächsten Morgen herrschte Katerstimmung. Das hatte aber weniger mit dem Wein, denn mit dem letzten Tag zu tun, den wir gemeinsam verbringen durften. Denn dieser Kurzurlaub ging schneller vorbei, als allen lieb war. Doch die Rückfahrt sollte auch noch zu diesem Kurzurlaub gehören und so fuhren wir nach einem letzten Frühstück im Hotel gemütlich über Landstraßen Richtung Heimat. Gegen Mittag kamen wir dann bei unserer letzten Station an: dem Hotel zur Altstadt Freudenberg. Der Hotelier hat extra für unsere alten Schätzchen die Tiefgarage leergeräumt, so dass nahezu alle Teilnehmer direkt unter dem Hotel parken konnten. Im Restaurant erwarteten uns ein kleines Vorspeisenbüffet und ein – je nach Vorliebe – deftiges oder leichtes Hauptgericht.

Hier verabschiedeten sich die ersten Teilnehmer, um mit der Autobahn die schnellere Option für die Heimfahrt zu wählen. Der Großteil genoss allerdings noch mit uns die Weiterfahrt über die Route der Herbstausfahrt 2014, die von Joachim Veidt ausgearbeitet wurde und uns schließlich nach Wuppertal führte.

Alles in allem war dies eine rundum gelungene Oldtimerreise. Und alle Teilnehmer waren sich einig: dies soll nicht die letzte AvD-Oldtimerreise gewesen sein. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an den Organisator und Tourguide Christian Daus.

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