Es war die zweite AvD-Oldtimerreise in jüngerer Zeit, die uns in das Dreiländereck von Belgien, Deutschland und den Niederlanden brachte. Wir trafen uns Donnerstag-Früh wie üblich bei Mercedes-Benz, unserem Hauptsponsor. Nun würde ich gerne schreiben, dass bei bestem Wetter und Sonnenschein die Fahrt begann. Die Sonne schien zwar, doch mehr in unserem Herzen und über den Wolken. Bei einsetzen Regen durften wir also unsere Reise beginnen.

Die erste Tour führte durch Remscheid und Solingen ins Oberbergische Land. Die Strecken hier bilden das Ideal einer Oldtimerreise: kurvig und abwechslungsreiche Landschaften. Doch genau hier musste ein Teilnehmer einen außerplanmäßigen Halt einlegen. Ein kurzer Besuch in einer nahe gelegenen Werkstatt brachte Abhilfe und so konnte auch er bald wieder aufschließen.

Der erste „planmäßige“ Halt folgte mittags nach der Fährübersetzung im KuK-Weinhäuschen am Rhein. Österreichische Küche im passenden Ambiente, schmackhaft, schnell, professionell und sehr freundlich. Dazu kommt die wunderbare Lage direkt am Rhein. Viele bestätigten den Wunsch hier wieder einzukehren.

Weiter ging es durch die niederrheinische Region zur Eifel. In Simmerrath am Rursee folgte eine Pause, um uns mit Kaffee und Kuchen für die letzte Etappe zum Hotel zu stärken, das wir wenig später erreichten. Das schön gelegene alte Kastell „Kasteel Valsbroek“ bietet nicht nur ein gediegenes Ambiente und großzügige Zimmer, sondern auch einen für uns reservierten stilvollen Saal für unser Abendessen. Das Dreigänge-Menü konnte sich sehen lassen und bildete den Abschluss des ersten Tages.

Der zweite Tag stand im Zeichen des Rennens. Nicht, dass wir schnell gefahren seien. Nein: unsere Etappe führte uns nach Franchorchamps Spa, die berühmte Rennstrecke. Nach einer freundlichen Begrüßung und einer kleinen Kaffeepause wurden wir zur Rennstrecke geführt. Hier warteten wir mit unseren acht Oldtimer auf das Pacecar. Dieses führte uns zwei Runden über die Rennstrecke. Eine interessante Perspektive bot sich den Teilnehmern, die einen Teilnehmer dazu animierte, verbotenerweise zu überholen. Er blieb dann aber doch auf Platz 5, denn ich habe meine Position in den Kurven erfolgreich verteidigt, soweit das bei rennuntypischen Geschwindigkeiten von 80 km/h überhaupt notwendig war. Nach dieser kleinen Renneinlage wurden uns das Racing-Center, die Pitlane und vieles mehr hinter den Rennkulissen gezeigt. An diesem Tag haben wir wirklich viele spannende Einblicke mitnehmen können. Die Rückfahrt, die nicht alle im Korso antreten wollten, führte uns über traumhaft schöne Strecken durch die südlichen Ardennen zurück nach Vaals. Hier erwartete uns ein zweites Mal ein abwechslungsreiches und hochwertiges Menü im Hotel.

Der dritte Tag begann nach einem ausgiebigen Frühstück endlich mit Sonnenschein. Im Fokus unseres Tagesprogramms stand die Mergellandroute mit dem Ziel Maastricht. Die Route wurde vom niederländischen Automobilclub ausgearbeitet und verlief glücklicherweise sowohl an unserem Hotel als auch durch Maastricht. Letzteres konnten wir sorgenfrei besuchen, da ein Oldtimerfreund in Maastricht ein Autohaus besitzt und uns 8 Parkplätze in der Nähe des Zentrums reserviert hat. Hier standen die Fahrzeuge sicher und so konnten wir uns zu Fuß aufmachen, die Stadt zu erkunden. Ein freundlicher Tourist-Guide begleitete uns, und zeigte uns viele sehenswerte Orte. Nach einer kleinen Mittagspause im Minckelers konnte jeder die Stadt auf eigene Faust erkunden. Die gemeinsame Rückfahrt fand dann leider nur mit vier Fahrzeugen statt, da offenbar die Bedürfnisse und die Geschwindigkeitsprofile der Teilnehmer zu unterschiedlich waren.

Den letzten Abend wollten wir in einem besonderen Restaurant ausklingen lassen. Doch mit dem, was uns geboten wurde, hat wohl keiner gerechnet – auch wir Organisatoren nicht. Das L‘ Atelier in Gulpen bot ein „Nach dem vierten Häppchen habe ich aufgehört zu zählen“-Gänge Menü an. Was mit kleinen Kunstwerken begann, von dem man glaubte „Hier werde ich nie satt“, endete mit einem fulminanten Dessert und dem Gefühl, noch nie besser gegessen zu haben. Jeder (Zwischen-)Gang wurde mit unglaublicher Kreativität und Geschmacksintensität serviert. Satt wurden wir natürlich alle. Der Koch gehört übrigens zur JRE – ein Zusammenschluss junger Köche, um die europäische Kochkunst zu erneuern.

Am Sonntag stand nun die Rückfahrt an. Die sollte aber nicht stattfinden, bevor wir uns nicht wenigstens einmal den Aachener Dom angeschaut haben. Dieser und die Dom-Schatzkammer wurden uns in einer Führung durch eine sehr kompetente Begleitung vorgestellt. Ein unglaublich reicher Schatz und ein beeindruckender Dom faszinierten die Teilnehmer. Nach dem Wissensdurst wurde im „Postwagen“ dann auch der profane Hunger gestillt. Pit Baums bedankte sich hier im Namen bei uns Organisatoren für die gelungene Reise. Die Rückreise erfolgte dann auf eigene Faust.

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