Classic Days auf Schloss Dyck – diese Veranstaltung vergisst man nicht so schnell. Es war ein phantastisches Erlebnis. Es herrschte eine unbeschreibliche Atmosphäre inmitten von tausenden Oldtimern auf dem Miscanthusfeld und im Schlosspark. Und damit bin ich bereits mitten im Geschehen. Doch lassen Sie uns von vorn anfangen.

Es begann früh morgens um 7:30 Uhr auf dem Parkplatz der Mercedes-Benz-Niederlassung in Elberfeld. Die ersten Mitglieder trafen gut gelaunt an unserem Startpunkt ein. In kurzer Zeit waren wir nahezu vollzählig. Glücklicherweise hat unsere Schatzmeisterin alle Unterlagen perfekt vorbereitet, so dass ein reibungsloser Ablauf bei der Ticketübergabe gewährleistet war. Es waren wieder wunderschöne Fahrzeuge dabei. Es ist immer wieder ein Erlebnis, mit unseren Mitgliedern und Gästen unterwegs sein zu dürfen. Doch wir durften auch besondere Gäste bei uns willkommen heißen: die Gewinner unserer Ausfahrt zum Sommerfest. Sie belegten den 1. Platz und wurden somit von uns zu Schloss Dyck und unserem Champagner-Frühstück eingeladen.

Kurz nach Acht und damit leicht verspätet ging die Fahrt Richtung Jüchen los. Auf der Autobahn sammelten wir noch einen 31er Ford ein, mit dem wir gemütlich gen Westen fuhren. Eine knappe Stunde später waren wir da. Noch schnell ein paar Karten an der Tageskasse für die Nachzügler gekauft und dann ab auf das Miscanthusfeld. Vorbei an zahlreichen Privatleuten und kleineren Clubs kamen wir auf dem Feld 53 an. Der Pavillon, die Tische und die Bänke waren bereits aufgebaut. Ein großes Dankeschön an unsere langjährigen Helfer Günter Kleen und Peter Rudolph. Und auch das Frühstücksbuffet war bereits reich gedeckt. Frau Rohde hat sich wieder selbst übertroffen. Ich weiß nicht, was ich ohne sie machen würde. So ein Büffet gäbe es dann wohl nicht. Es war alles dabei, was zu einem guten Frühstück gehört. Forelle, Brie, Lachs mit Meerrettich, frisches Baguette, italienische Salami, luftgetrockneter Schinken, der göttliche Kartoffelsalat von Frau Rohde und und und. Frisch gebrühter Kaffee und natürlich der gut gekühlte Rosé-Champagner von Laurenti gehörten ebenfalls dazu!

Nach kurzer Begrüßung – auch unseres Ehrengastes Herrn Braun vom AvD – und einem herzlichen und ehrlich gemeinten Dankeschön an die Helfer durfte ich das Büfett eröffnen. Der Wettergott meinte es gut mit uns – vielleicht zu gut, denn auf dem Miscanthusfeld gibt es so gut wie keinen Schatten. Und so kamen wir in der Sonne schnell ins Schwitzen. Dass das Wetter auch anders kann, haben wir am späten Nachmittag zu spüren bekommen – aber dazu später.

Nach dem wir uns gestärkt hatten ging jeder nach Lust und Laune zu den Events und Highlights der Classic Days. Mein Favorit ist der Bereich, in dem die stilecht gekleideten Fahrer und Fahrerinnen neben ihren Oldtimern gepicknickt haben. Die Stimmung war ausgelassen, ein Geburtstagsständchen wurde gesungen, ein Oldiefan sonnte sich auf einer Liege aus den 50er Jahren, die Sektkorken knallten hier und da und dazwischen immer wieder die Geräuschkulisse von röhrenden Rennwagen oder tuckernden Käfern.

Das Schloss ist größer als ich es erwartet habe. Es hat eine Weile gedauert, bis wir es umrundet haben, um zum Eingang des Fahrerlagers zu gelangen. Hier herrschte eine eher spannende Stimmung. Die ersten Rennwagen aus den 30er Jahren kamen mit lauter Geräuschkulisse von Ihrem Rennen zurück. Es gab kein Durchkommen mehr, da viele Schaulustige von dem „Lärm“ angelockt wurden. Ein Fotografen-Team hat derweil Werbefotos von Models im Overall im Stile der 50er Jahre gemacht. Im Mittelpunt stand eine Politur, doch die meisten Zuschauer hatten wohl eher ein Auge für die Models.

Zahlreiche Rennen, eine Modenschau, eine Army-Band, die Lieder aus den 40er zum Besten gab, eine kleine Zeltstadt zum Shoppen für zeitgenössische Mode und Accessoires und vieles mehr rundeten das Programm ab.

Im Schlossgarten gab es Werbefahrzeuge aus der Wirtschaftswunderzeit zu bestaunen. Besonders angetan hat es mit der VW T1 von Dr. Oetker – hier gab es damals die „Hausfrauenberatung“. Tja – das waren halt andere Zeiten. Ein Feld weiter rockte eine Rockabilly-Band die Zuschauer und insbesondere ein älteres Paar, das Rock’n Roll vom feinsten tanzte – Respekt! Gleich nebenan warteten Wohnwagen aus den 50er und 60er. In der heutigen Zeit unvorstellbar, wie man damals Campingurlaub gemacht hat.

Ich könnte diese Aufzählung unendlich fortführen – so viel gab es zu bestaunen und zu bewundern. Doch irgendwann wurden die Cabriofahrer per Durchsage gebeten, zu ihren Fahrzeugen zu gehen, denn ein Gewitter zog heran. Und was soll ich sagen – ich habe so etwas noch nicht erlebt. Die Wolken haben sich geteilt. Rechts von Schloss Dyck regnete es. Links von Schloss Dyck regnete es. Doch Schloss Dyck und das Miscanthusfeld blieben verschont – zumindest bis zum späten Nachmittag. Doch wir haben uns zu früh gefreut – Auf dem Rückweg hat es uns dann doch noch voll erwischt. Starkregen mit teilweise vollgelaufenen Senken und Straßensperrungen in Düsseldorf. Doch das konnte unsere gute Laune nach einem rundum gelungenen Tag nicht trüben.

Ich weiß schon jetzt: wenn es terminlich passt, bin ich nächstes Jahr auf jeden Fall wieder dabei. Dieses Fest ist einfach einmalig und auch für Nicht-Oldtimerfahrer ein großes Erlebnis. Vielen Dank an alle, die diesen schönen Tag ermöglicht haben.

Euer Vorsitzender…

Ralf Hochhardt

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