Eine gesellige Reise rund ums Moseltal!

Schon die Vorfreude auf die kommenden Stunden und Tage ließ alle AvD-Teilnehmer frühzeitig zum gewohnten Mercedes Startplatz kommen, wohl wissend aus den früheren AvD-Touren, dass ereignisreiche und hervorragend organisierte Zeiten auf sie zukommen werden. Nach der allgemeinen herzlichen Begrüßung der bekannten Truppe fand jeder seinen Platz im Bus, samt unserer „Verpflegung“ auf der hintersten Bank. Dass unserer Ehrenvorsitzender Klaus Küpper auf dem Platz schnell noch die „Stabilität“ beim Überfahren seines Koffers prüfen wollte, machte im Bus gleich die Runde, was aber glücklicherweise, im Nachhinein besehen, lediglich zusätzlich Falten in Hemden und Hosen bügelte, selbst der Laptop bestand den Test ohne Beschädigung.

Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch den Fahrer und Herrn Küpper ging es kurz vor 8.00 Uhr bei AvD-Wetter in Richtung Eifel. Wider Erwarten hatten wir freie Fahrt auf den sonst allmorgendlich staugewohnten Autobahnen und kamen zügig voran. Nach kurzer Zeit servierte das „Service-personal“ traditionsgemäß den gekühlten Crément d‘Alsace zusammen mit leckeren Croissants. Damit auch während der Fahrt die Kehlen der Mitreisenden nicht drohten auszutrocknen, kümmerte sich Peter Ortmann stets um das Wohl aller Teilnehmer mit dem vom Fahrer bereit-gestellten Kaffee und Wasser etc.

0101-burg-pyrmont-05Gutgelaunt, bei Unterhaltung von „links nach rechts und umgekehrt“, erreichten wir bei strahlendem Sonnenschein, schon etwas früher als geplant, die auf Schieferfelsen erbaute Burg Pyrmont in der Südeifel, wo ein kurzer Fußmarsch zur Burg für Bewegung sorgte. Nach Toilettenpause, bereitgestelltem Kaffee waren wir aufnahmebereit für die Besichtigung der Burganlage mit Führung. So erfuhren wir die wechselvolle Geschichte der Burg, die Ende des 12. Jahrhundert errichtet und nach vielen Erbstreitigkeiten Anfang des 18. Jhrdts. zum Abbruch versteigert wurde. Erst 2 Düsseldorfer Architekten nahmen sich der Burg wieder an und restaurierten sie durch aufwändige Sanierungsarbeiten und Wiederaufbauten. Die Einrichtung der Räume mit alten Möbeln füllt sie nun wieder mit Geschichte und erinnert an die früheren Burgeigentümer.

Einige wagten es, die engen Wendeltreppen und teilweise hohen Stufen zum Turm hinauf zu steigen und wurden dafür mit einem grandiosen Rundumblick belohnt. Angetan von den damals üblichen Folterinstrumenten, ließ es Herr Ullrich keine Ruhe, den um den Hals gespannte „Eisenkragen“ auszuprobieren.

Unser Fahrer hatte es mittlerweile geschafft, den Bus direkt vor den Burgeingang zu postieren. Während der Fahrt konnten wir auf Landstraßen die reizvolle Umgebung genießen und freuten uns schon auf das Essen in dem nur ein paar Kilometer von Cochem entfernten Romantikhotel Weißmühle im Endertal. Auf der Terrasse des Hotels, bei angenehmen Temperaturen, ließen wir es uns bei einem „Mittagssnack“ recht gut gehen, sodass uns der Aufbruch etwas schwer fiel. Die folgende wunderschöne Strecke entlang des Moseltals und den wie Perlen an einer Schnur aneinander gereihten pittoresken Städtchen und Ortschaften, eingebettet zwischen der Mosel und den sonnenbeschienen, teilweise steilen Weinberghängen auf Schiefergestein, zeigte uns in vielfältiger Weise, welch schöne Gegend Deutschland zu bieten hat. Vielleicht abgelenkt durch die mannigfachen Ausblicke, verpasste der Busfahrer die richtige Ausfahrt nach Trier und so gondelten wir ca. ½ Std. durch ein Nebental, bis sich eine Wendemöglichkeit auftat. Sei’s drum, wir saßen im Bus, mussten die Zeit nicht stempeln und so verkürzte sich die Ausruhzeit im Hotel.
Frisch gestylt und in bester Laune führte unser Weg zum Weingut von Nell, wo uns Frau von Nell im Schnelldurchgang die Wein-und Sektherstellung erklärte sowie während der Verkostung die für das Moseltal typischen Rieslingweine anpries. Auch war für das leibliche Wohl in Form von gut gewürzten Winzersteaks, zusammen mit einem leckeren Kartoffelauflauf, Kraut- und gem.- Salat gedacht worden. Zufrieden mit dem heute Erlebten fuhren wir bei sternklarer Nacht zu unserem Hotel zurück, wobei einige „Hardliner“ noch keine Müdigkeit zeigten und sich an der Hotelbar niederließen.

2. Tag

Ein Blick am frühen Morgen aus dem Fenster genügte, Trier zeigte sich grau in grau. Nun, Nebel hatte der AvD nicht gebucht! Nach dem reichhaltigen Frühstück und Begrüßung unserer Reiseführerin Frau Perne, rollte der Bus in Richtung Luxemburg. Es sollte sich bald herausstellen, dass das Orga-Team mit dieser Dame einen besonders guten „Griff“ gemacht hat, denn mit außerordentlicher Sachkenntnis, fundiertem Wissen, versehen mit einer Portion Witz, trug sie zur großen Wissensbereicherung bei und während der kurzweiligen Führungen wie auch im Bus verging die Zeit wie im Flug. Mit sympathischer Stimme wies sie nach kurzer Begrüßung gleich auf die noch im Nebel liegenden wichtigen Gebäude hin u. gleich zu Anfang erfuhren wir, dass Trier den Titel als älteste Stadt (über 2000 Jahre) Deutschlands beansprucht. Direkt nach der Grenze zu Luxemburg reihte sich eine Tankstelle nach der anderen ein, gut zum preiswerteren Tanken der Trierer. Und – oh Wunder – der Nebel lichtete sich kurz vor der Stadt Luxemburg und alles erstrahlte im Sonnenschein. Schon während der Fahrt erfuhren wir von Frau Perne Wissenswertes über den zweitkleinsten Staat der EU, entstanden als Grafschaft im Heil. Röm. Reich und nunmehr letztes Großherzogtum der Welt, das nicht nur mit Zeugnissen der langen Geschichte, sondern auch mit einer einzigartigen Landschaft bezaubert. Die Einwohnerzahl von Stadt Luxemburg steigt wochentags um die Hälfte an und neben der Amtssprache Französisch wird Deutsch und Englisch gesprochen, unterhalten tun sich die Luxemburger in „Letzebuergesch“, wovon Frau Perne einige „Kostenproben“ wie “Ech hunn dech gär, „Moien“ oder den Wahlspruch der Luxemburger „Mir wölle bleiwe wat mir sin“! zum Besten gab. Gleich nach der Ankunft um ca. 10.30 Uhr erwartete uns nach dem Besuch der „Tropfsteinhöhlen“ ein Kaleidoskop von geschichtsträchtigen Gebäuden und Plätzen wie die Cathédrale Notre Dame, das klassizistische Rathaus, den im Renaissancestil erbauten Palais Grand Ducal, die „Gelle Frau“ (Wahrzeichen der Stadt Luxemburg) ,Place de la Constitution, Place Guillaume mit dem Reiterstandbild Wilhelms II , selbst Goethes Stammlokal war zu sehen.

Faszinierend zeigte sich die Lage der historisch gewachsenen Oberstadt, die von tiefen Einschnitten zweier Flüsse begrenzt ist. So boten sich uns abwechslungsreiche Ausblicke auf den Bockfelsen mit den bekannten Verteidigungsanlagen Kasematten, auf die unten fließende Alzette mit Unterstadt und Abtei Neumünster. Für einen „Tauchgang“ in die mittelalterliche dörfliche Unterstadt, gesäumt von Felswänden und mächtigen Felsanlagen blieb uns nicht die Zeit. Nach dem Rundgang , den Kopf noch voller Eindrücke, luden uns draußen die vielen Cafés und Restaurants mit reichhaltigen Angeboten zur Ruhepause ein, somit blieb wenig Zeit für Konsumfreudige in edlen Luxusboutiquen und Einkaufspassagen ihr Geld zu lassen.

Pünktlich erschienen alle zur Weiterfahrt auf der Luxemburger Weinstraße entlang, bis zum kleinen, durch das Schengener Abkommen bekannte Winzerdorf Schengen, dem Dreiländereck an der Mosel.

Dort hieß es für den Bus einige Höhenmeter den Weinberg zu überwinden, um so zu dem futuristisch anmutenden Gebäude des Winzers Henri Ruppert zu gelangen, das einen fantastischen Blick über das Moseltal mit den vom Sonnenlicht beschienenen Weinstöcken mit reifen Trauben, frei gab. Nach einer kurzen Einleitung über die Region und Weine durch den Win-zer, konnten wir an bereits schön gedeckten Tischen mit der Weinverkostung beginnen und als gute Unterlage sich mit dem leckeren „Winzerteller“ stärken. Die typischen Rebsorten für diese Region sind der Riesling, Müller Thurgau, Pinot Noir/Blanc, auch weniger bekannte Sorten wie der Auxerrois, Rivaner und Elbling werden kultiviert. Weinbau und regionale Küche sind ein wesentlicher Bestandteil der besuchten Regionen.

Auf der Rückfahrt nach Trier konnten wir weiterhin die malerische Strecke an der Mosel genießen, versehen mit Hinweisen auf diese oder jene Burg bzw. Kirche sowie kleine Anekdoten durch unse-ren kompetenten Gyde, Frau Perne. In Trier fuhren wir zunächst am Amphitheater vorbei, in dem zur Belustigung der vergnügungssüchtigen Bevölkerung, Hinrichtungen und Gladiatorenkämpfe ausgetragen wurden. Anschließend bot uns eine höher gelegene Villengegend einen grandiosen Ausblick über ganze Stadt. Nicht nur von hier aus, auch während des Rundganges durch Trier ließ unsere, die in vielen Bereichen beschlagene Reiseführerin, eine erfrischende Portion Patriotismus erkennen mit der Einsicht, dass Trier durchaus der „Nabel“ der Welt sein könnte. Den Bus ließen wir in der Nähe der Kaiserthermen stehen und so marschierte unsere Truppe mit Frau Perne im Schlepptau durch die Sehenswürdigkeiten in Trier. Interessiert hörten wir uns die Erläuterungen zu den Gepflogenheiten der Römer in den Barbara- u. Kaiserthermen an, ein sichtbares Zeugnis von Triers römischen Glanzzeiten, die schon damals in punkto Reinlichkeit und „Wellness“ uns in nichts nachstanden. Im blumenreichen Palastpark durften wir gemächlich lustwandeln und das Kurfürstliche Palais im Sonnenlicht bewundern.

Anschließend besuchten wir die Konstantin Basilika, das größte säulenfreie Gebäude der Spätantike, erbaut von Millionen gebrannter Ziegeln. Ehrfürchtig hörten wir Frau Perne über die damals ausgereifte Technik der Boden-und Wandheizung zu. Als weiteres imposantes Gesamtkunstwerk stellte sich der Dom mit der Liebfrauenkirche dar, deren unterschiedliche Stile und Epochen von der Antike bis heute zu erkennen ist.

Zur schlagartigen Tilgung aller Sünden sind mehrere Avd’ler Frau Pernes Tipp, durch das Tor in der Kirche zu gehen, gefolgt. Wer’s glaubt! Die Besichtigung ging weiter zum Marktplatz mit der St. Gangolfskirche, dem Marktkreuz, dem Dreikönigshaus im maurischen Stil mit der Haustür im ersten Stock. Nicht zu vergessen das Geburtshaus von Karl Marx sowie die Judengasse.
Der Höhepunkt unseres Rundganges bildete das Wahrzeichen der Stadt Trier : Die im späten 2. nachchrist-lichen Jhdt. erbaute Porta Nigra, gilt als besterhaltendes römisches Stadttor Deutschlands, wobei die schwarze Färbung durch die Verwitterung des aus Sandsteines erbaute Nordtores entstanden ist. Alles in allem zeugen die einzigartigen Monumente, wir konnten natürlich nur ein Teil besichtigen, von imperialen Glanzzeiten. Wir verabschiedeten am Bus unsere kompetente, sachkundige wie auch humorige Reiseführerin, die uns im wahrsten Sinne des Wortes durch ihren Redefluss „sprachlos“ machte und kaum offene Fragen unserseits zuließen.

Nach den kräftezehrenden Führungen nutzten wir die ca. 1 Std. Ruhepause zum Innehalten im Hotel, denn unser nächster Programmpunkt hieß: Fahrt zum Abendessen im „Blesiusgarten“. Ein familiengeführtes 4-Sternehotel im Landhausstil mit großem Biergarten und eigener Hausbrauerei. Klar, dass nach der vorhergegangenen Weinprobe, den meisten der Sinn nach erfrischendem Bier stand, auch passend zum Menu: Geflügel-und Matjessalat , Rumpsteak mit Pommes frites und gem. Salat und nicht zu verachten die leckere Crème brulée als Nachspeise. Wie üblich, mangelte es den AvD’lern während des Essens nicht an Gesprächsstoff und manche Bekanntschaft wurde vertieft. Mit der Busfahrt zum Hotel so gegen 22.00 Uhr ging ein ereignisreicher Tag zu Ende und nahezu alle verschwanden gleich in ihren Zimmern.

3. Tag

Es blieb uns genügend Zeit auszuschlafen und das gut sortierte Frühstücksbuffet zu genießen, denn die Abfahrt zur Moselanlegestelle war erst für 10.30 Uhr festgelegt. Der Himmel spannte sich wolkenlos über unsere Köpfe, eben AvD-Wetter, bestens für eine einstündige Mosel-Schifffahrt geeignet. Alle freuten sich über den wunderschönen Anblick der langsam vorüberziehenden Landschaft, die eine heitere, gelassene Stimmung verbreitete. Auch die mächtige, von Menschenhand geschaffene Felsenwand aus Buntsandstein, fiel während der Fahrt ins Auge.
Alles Schöne neigte sich dem Ende zu, doch weit gefehlt! Bei der Rückfahrt über den Hunsrück zeigte sich zur Abwechslung eine andere Landschaft, durchzogen von vielen Wälder, hie und da vereinzelt hübsche Dörfer freigebend, wobei auch das langestreckte Hochplateau uns mit Blicken in die weite Ferne belohnte. Auf die abseits im Mühlental romantisch gelegene Liller’s Schlossmühle, ausgestattet mit historischen und individuell gestaltetem Interieur, waren wir nicht gefasst, ganz zu schweigen von dem Gourmetmenu, das uns auf schönem Porzellan und feinstem Silber serviert wurde. Die Küche legt hier besonderen Wert auf die Verwendung von vielen Wild-kräutern, die teilweise im Garten selbst gezogen werden. Leider war die Freude über Hotel und Menu nicht allzu lang, denn unser Zeitplan bestimmte eine baldige Fahrt zurück zu unserem „Heimathafen“ Wuppertal. Es kam wie es kommen musste, Staus auf der Autobahn A 3 und nachfolgend auf der A 59 verzögerte um gut 1 ½ Stunden unsere Ankunft. Quasi im „Schnellverab-schiedungsverfahren“ stoben alle Teilnehmer in Richtung Ihrer Wohnsitze um zu Hause in Ruhe den restlichen Abend zu genießen.

Zum Schluss noch ein Dankeschön an das Orgateam:
Karin Werner
Heidi Rhode
Regina und
Klaus Küpper

Planung, Organisation und Zeitablauf wurden eingehalten und waren gut abgestimmt. Uns wurde ein volles Programm von Kultur, Geschichte und Gaumenfreuden der besuchten Regionen unterbreitet.

Besser und schöner ging’s nicht!

Dank auch dem Team im Hintergrund und dem Bus-Seviceteam.

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